Kompost aus Bioabfall ist ein wertvoller Dünger
Kompost aus Bioabfall ist bei ihr in besten Händen: Nadine Püttmann ist Bioökonomin bei Schönmackers – ein Beruf mit Zukunft.
Kempen/Goch, 08. Januar 2020 – „Kompost aus Bioabfall ist gerade in Gebieten mit hoher Tier- und Biogasproduktion ein nützlicher Dünger.“ Das sagt Nadine Püttmann. Die 25-Jährige ist Bioökonomin bei Schönmackers und hat am Standort Goch ihren Arbeitsplatz. Im dortigen Wertstoffhof analysiert die studierte Landwirtin den Kompost und entwickelt Konzepte für das Entsorgungs-Unternehmen. Es geht darum, den Bioabfall nachhaltig und ressourcenschonend in die Kreislaufwirtschaft zu bringen.
„Das ist ein Traumjob“, sagt die Kreis Kleverin, deren Eltern in Wachtendonk einen landwirtschaftlichen Betrieb führen. Nadine Püttmann hat an der Hochschule Rhein-Waal nachhaltige Landwirtschaft studiert und im Anschluss an den Bachelor berufsbegleitend neben ihrer Schönmackers-Tätigkeit den Master of Science im Fach „Biologische Ressourcen“ absolviert. Wenn die 25-jährige im Schönmackers-Kompostwerk, wo sie März 2018 tätig ist, den Bioabfall in die Hand nimmt, dann weiß sie, wovon sie spricht. „Es geht darum, das wertvolle Material ressourcenschonend zu verarbeiten und die Kreisläufe effizient zu schließen.“ Bei Schönmackers kann sie Theorie und Praxis perfekt in Einklang bringen.
In Zeiten von Klimawandel und wachsendem Umweltbewusstsein hat sich Nadine Püttmann als Bioökonomin für einen Trendberuf entschieden. Bereits ihre Bachelor-Arbeit an der Hochschule Rhein-Waal hat für Aufsehen gesorgt. Darin hat die Wachtendonkerin die durch die anstehende neue Düngeverordnung bedingten Änderungen diskutiert und die Frage erläutert, ob Bioabfall in ländlichen Gegenden mit intensiver Tierhaltung als Dünger taugt und anderen organischen Düngern sogar überlegen ist. Das im Ergebnis klare „Ja“ hat die Schönmackers-Angestellte fundiert belegt und auf wissenschaftlicher Basis nachgewiesen. Nadine Püttmann: „Zur Bewertung von Kompost als Düngemittel habe ich in meiner Arbeit Parameter berücksichtigt wie Bodeneigenschaften und Wettbewerb mit anderen organischen Düngemitteln.“ Im Fokus stand immer das Ziel, Gewässer und Umwelt zu schützen. Auf einem Forum der Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve wurde der Wert dieser Studie kürzlich herausgestellt.
„Die Untersuchung ist für unser Unternehmen zur weiteren Absicherung von Absatzmärkten wichtig“, sagt auch der Gocher Betriebsleiter Marcel Horstmann. Die Änderung der Düngeverordnung im Frühjahr 2020 hat bereits jetzt auf Schönmackers Auswirkungen. Die Projektarbeit von Nadine Püttmann bildet für das Unternehmen eine Grundlage für die Vermarktung des produzierten Kompostes in der Region. Was wiederum Auswirkungen auf den Schönmackers-Standort Goch hat, wo 148 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz sind. Betriebsleiter Horstmann: „Dank Nadine Püttmanns nachhaltiger Arbeit können wir davon ausgehen, dass das Potenzial von umweltgerechtem Einsatz der Biomasse hoch und unser Einsatz weiterhin gefordert ist.“ Anhand der Studie kann Schönmackers seine Aktivitäten ausrichten.
Sowohl für den Entsorger als auch für den Landwirt ist das also eine Win-Win-Situation. Nadine Püttmann: „Der Ackerbauer kann Dünger einsparen, den er kaufen müsste. Wir können unseren Biokompost verwerten.“ Schon jetzt vermarktet Schönmackers an der Siemensstraße 75 in Goch jährlich rund 40.000 Tonnen Kompost. Weil dieses Modell an Effizienz kaum zu überbieten ist, ist die 25-Jährige bei Schönmackers nun auch für die Stoffströme von anderen Materialien – wie Holz, Papier, Leichtverpackungen – zuständig. Auch hier ist die Idee dahinter, die Stoffe zu recyceln, damit sie noch einen Nutzen haben.
Gut zu wissen. Das Wissenschaftsjahr 2020 hat das Thema Bioökonomie. Ein informatives Interview mit Nadine Püttmann finden Sie unter: deutschlandfunk.de/biooekonomie-klimawandel-sorgt-fuer-neue-jobs.680.de.html?dram:article_id=467362